Die ersten 100 Tage

In vielen Bereichen unseres Lebens wird nach 100 Tagen Bilanz gezogen - aus gutem Grund: In den ersten Wochen und Monaten entscheidet sich oftmals, wie erfolgreich ein Projekt künftig läuft. Das gilt auch für Ihren Neustart! Dieser Fahrplan hilft Ihnen, mit Ihrem Unternehmen für haushaltsbezogene Dienstleistungen gut durchzustarten.

Die ersten 100 Tage können ganz schön fordernd sein. Gerade am Anfang ist viel Bürokratie zu erledigen, gleichzeitig soll Ihr Unternehmen ans Laufen kommen. Das erfordert Konsequenz und Durchhaltevermögen. Ebenso wichtig ist es, möglichst früh zu testen, ob sich Ihr Angebot wie geplant etabliert.

Das ist jetzt von Ihnen gefragt:

  • Gute Planung der einzelnen Schritte
  • Konsequenz und Durchhaltevermögen
  • Frühes Testen und schnelles Anpassen, kurz nachdem Ihr Unternehmen gestartet ist
   
  • Etappenziele festlegen


    Oft scheitern Gründungsvorhaben an zwei Punkten:

    1. Sie sind schlecht geplant.
    2. Sie sind eigentlich gut geplant, aber Gründer*innen halten sich nicht an den Plan.

    Um diesen Fallen zu entgehen, ist es sinnvoll, zu Beginn der ersten 100 Tage einen genauen Plan aufzusetzen. Darin definieren Sie, was die nächsten Schritte sind und wie viel Zeit Sie dafür brauchen.

  • Formalitäten klären


    Team oder Solo-Selbstständige, Startkapitel und Haftung: Die Wahl der richtigen Unternehmensform hängt von vielen Faktoren ab. Sie schafft den rechtlichen Rahmen für die Arbeit als Unternehmer*in. In diesem Überblick stellen wir Ihnen die verschiedenen Rechtsformen vor. 

  • Auf die Kundschaft, fertig, los!

    Es ist ein großer Schritt in Richtung Erfolg: die ersten Kund*innen gewinnen. Auch mit einem überschaubaren Budget kann Ihnen das gelingen, wenn Sie Ihre Zielgruppe fest im Blick halten und mit all Ihren Maßnahmen für einen Wiedererkennungseffekt sorgen.

  • Erste Mitarbeiter*innen einstellen

    Wie gut ein Unternehmen arbeitet, hängt entscheidend von seiner Belegschaft ab. So finden – und überzeugen – Sie die Kräfte, die zu Ihnen und Ihrem Unternehmenskonzept passen.

    Auf diesem Portal finden Sie viele Informationen, was in den ersten 100 Tagen zu tun ist, um ein Unternehmen im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen formal zu gründen und an den Start zu bekommen.

    Tipp:

    • Schreiben Sie sich jeden Schritt auf eine Karteikarte, auf ein Blatt Papier oder in eine Excel-Tabelle.
    • Machen Sie jeweils eine Checkliste, was zu tun ist, um den Schritt zu erledigen (zum Beispiel Notartermin: Termin vereinbaren, Unterlagen zusammentragen, Termin durchführen).
    • Legen Sie die Zeit fest, die Sie für die Erledigung der Schritte brauchen.
    • Am Ende haben Sie viele kleine To-do-Listen, die Sie abhaken können. Das hilft Ihnen, den Überblick über Ihre Aufgaben zu behalten. 
  • Zeitliche Planung

    Planen Sie die nächsten Schritte:

    1. Gibt es Abhängigkeiten zwischen den Schritten, dann legen Sie diese hintereinander.
    2. Welche Schritte können parallel erfolgen?
    3. Versehen Sie Ihre Schritte mit Terminen. Diese müssen realistisch gesteckt sein und eingehalten werden – wenn Sie einmal mit dem Verschieben anfangen, setzt sich das oft fort.
    4. Extra-Tipp: Planen Sie auch Ihre privaten Termine und Phasen der Erholung ein: Zeit für die Familie, für Freizeit und Sport.
    5. Arbeiten Sie bei Ihrer Planung am besten mit einem Zeitstrahl. Dabei gibt es zwei grundsätzliche Ansätze: Die Rückwärts- und die Vorwärtsplanung.

    Rückwärtsplanung   

    • Definition des Zielzeitpunkts: Zum Beispiel erste Dienstleistung erbracht und ersten Geldeingang erfolgreich verbucht.
    • Priorisierung der einzelnen Aufgaben und Schritte: Was muss wann erfolgen, damit der Zielzeitpunkt erreicht wird?
    • Definieren Sie Meilensteine wie: Unternehmen im Handelsregister eingetragen, Steuernummer erhalten, Erste Kund*in akquiriert, Erste Mitarbeiter*in eingestellt, .…
    • Verfolgen Sie nun konsequent den Plan. Falls Sie einen Meilenstein nicht zum gewünschten Zeitpunkt erreichen, terminieren Sie neu – aber ohne den Zieltermin zu verschieben.

    Vorwärtsplanung:      

    • Platzieren der einzelnen Arbeitspakte auf dem Zeitstrahl
    • Definieren Sie Meilensteine und den Termin, wann diese erreicht werden sollen.
    • Aus der Planung ergibt sich am Ende Ihr Zieltermin. Die Gefahr, dass dieser immer wieder verschoben wird, ist bei dieser Art der Planung größer, da oft eine Art Dominoeffekt eintritt: Wird ein Termin geschoben, verschieben sich alle anderen gleich mit.

    Wie Sie Ihre Etappenziele festlegen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass Sie überhaupt Zwischenziele festlegen, damit Sie nicht den Überblick verlieren.

Autorin: Dr. Barbara Titzrath, Unternehmensberaterin Titzrath Consulting