Frauen geben Kirche Zukunft.

Positionspapier für mehr Verantwortung von Frauen in der Kirche

Frauen in der Kirche hatten bisher einen langen Atem und große Geduld. Nun ist es höchste Zeit, konsequente Schritte zu gehen, damit Partnerschaftlichkeit und Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche Wirklichkeit wird.

So steht es im Positionspapier "Frauen geben Kirche Zukunft" der kfd. Sie erneuert darin ihre Forderung nach mehr Verantwortung für Frauen in der Kirche. So ist der Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern längst überfällig.

Kirchenrechtlich ist es längst möglich, Frauen stärker als bisher zu beteiligen und ihnen einen besseren Zugang zu Führungspositionen in der Kirche zu gewähren. Die bestehenden Möglichkeiten werden jedoch bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Darüber hinaus fordert die kfd in ihrem Positionspapier  "Frauen geben Kirche Zukunft" die Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten zu den Sakramenten, eine lebensnahe Sexualethik sowie die nachdrückliche Fortsetzung des ökumenischen Dialogs.

Die Positionen im Einzelnen

  • Leidenschaftlich Kirche sein

    kfd-Frauen sind als "Volk Gottes" unterwegs. Sie setzen sich leidenschaftlich dafür ein, die Zukunft der Kirche mitzugestalten. Frauen sind nicht nur Teil der Kirche, sondern Kirche selbst – als Gemeinschaft derer, die im Geist Jesu zusammengeführt sind. Kirche wird lebendig, wenn Frauen und Männer ihre Charismen im Miteinander entfalten und so ihren Glauben bezeugen und leben.

  • Menschen nach Trennung und Scheidung und in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen akzeptieren

    Auch in der Kirche muss die Vielfalt von Lebens- und Familienformen wahrgenommen werden. Wir brauchen insgesamt eine neue Kultur des Verständnisses für Brüche und menschliches Scheitern im Leben, z. B. eine angemessene Seelsorge bei Trennung und Scheidung und einen wertschätzenden Umgang mit Geschieden Wiederverheirateten. 
    Über 40 Prozent aller Menschen leben in Einpersonenhaushalten, Familienhaushalte machen nur noch ca. ein Drittel aller Haushalte in der Bundesrepublik aus, und davon handelt es sich zu einem Viertel um Haushalte von Alleinerziehenden.

    Die Vielfalt der Lebensformen von Frauen ernst zu nehmen bedeutet, sie im Alltag der Gemeinden wahrzunehmen und allen Raum zu geben

  • Körperlichkeit und Sexualität wertschätzen

    Es bedarf dringend einer konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Körperlichkeit und Sexualität. Hier geht es darum, eine ganzheitliche Sicht des Menschen zugrunde zu legen. Die Fragen der Menschen müssen ernst genommen und ermutigende Antworten gegeben werden. Auch das Thema Sexualität muss frei von Angst diskutiert werden können. 

    Für Frauen geht es in jeder Altersgruppe darum, positiv zum eigenen Körper und der eigenen Sexualität stehen zu können. Gerade in den Frauengruppen der kfd ist ein guter Ort, solche Auseinandersetzungen und den Austausch zu führen. Auch in der Bibel finden wir positive Zugangsweisen zur eigenen Körperlichkeit.
     

  • Einfluss von Frauen bei Leitungsentscheidungen in der Kirche stärken und Frauen in Führungspositionen bringen

    Eine Erneuerung unserer Kirche ist nur möglich, wenn die vielfältigen Charismen und Fähigkeiten von Frauen anerkannt und ihre Erfahrungen und Visionen in den kirchlichen Gremien auf den unterschiedlichen Ebenen aktiv einbezogen werden. 
    Frauen sind herausgefordert, selbstbewusst Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft mitzuprägen. Die kfd fördert die Gaben, die Frauen haben und von sich aus einbringen wollen.

  • Ökumenisch handeln

    Für die kfd gehört das ökumenische Handeln zum Selbstverständnis. Im langjährigen Engagement und bewährter Praxis für den Weltgebetstag und auf Bundesebene mit der Mitarbeit im Christinnenrat und im Ökumenischen Forum Christlicher Frauen Europa ist sie national und international vertreten.