„Lasst die Fülle zu!“ – Deutliche Forderungen beim Tag der Diakonin +plus

Düsseldorf, 30. April 2024. Über 350 Frauen kamen zum „Tag der Diakonin +plus“ nach Speyer. Sie alle forderten gemeinsam mit den Organisator*innen ein kirchenpolitisches und theologisches Umdenken.

Anlässlich des Tags der Diakonin +plus fand auch ein Gottesdienst im Dom zu Speyer statt. Foto: Klaus Landry

Die von Gott geschenkte Fülle an Begabungen und Berufungen von Frauen muss endlich in der römisch-katholischen Kirche anerkannt werden.
Mit einem Gottesdienst im Dom zu Speyer begann die Veranstaltung. Unter dem diesjährigen Motto „Lasst die Fülle zu!“ wurde der Ruf nach einer Öffnung von allen Diensten und Ämtern für alle Menschen gleich welchen Geschlechts laut. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Netzwerk Diakonat der Frau und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter*innen gaben deutliche Statements* im Umgang mit dem Diakonat ab:

„Es ist unverständlich und nicht mehr nachvollziehbar, dass die Entscheidungsträger in unserer Kirche so lange untätig geblieben sind. Ja, es ist eine Form des Machtmissbrauchs, wenn nicht männliche Menschen aufgrund ihres Geschlechts ausgeschlossen bleiben.“
Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Leitung der kfd

„Aus Verantwortung für eine glaubwürdige diakonische Kirchenentwicklung brauchen wir Menschen, die gut ausgebildet sind. Sie müssen theologisch und diakonisch gebildet sein, um nicht nur selbst diakonisch tätig zu werden, sondern auch um andere zuzurüsten und zu begleiten.“
Gabriele Greef, Vorstandsmitglied im Netzwerk Diakonat der Frau 

„Der Tag der Diakonin +plus weist schmerzlich auch darauf hin, dass Männern ein Plus von sakramentalem Zuspruch, bischöflicher Unterstützung, göttlichem Segen vermeintlich zusteht, eine Fülle, ein Plus, das Frauen, Inter-, Trans- und nicht-binären Personen verwehrt bleibt.“ 
Dr. Ute Zeilmann, Vizepräsidentin des KDFB-Bundesvorstands

"Frauen geben der diakonischen Kirche heute schon ein Gesicht. In der formalen und sakramentalen Struktur unserer Kirche bleibt dies aber immer noch unsichtbar. Wir wollen, dass das reale Tun und die Zeichen dafür wieder zusammenpassen!“
Birgit Mock, Vizepräsidentin des ZdK 

Über die Statements tauschten sich die Teilnehmerinnen nach dem Gottesdienst im Domgarten im Rahmen eines Fests aus. Dort wurde die Fülle der Berufungen von Frauen gefeiert. Einige Absolventinnen der gerade zu Ende gegangenen umfangreichen Fortbildung „Diakonische Leitungsdienste für Frauen“ waren in Speyer dabei und gaben bereitwillig über ihre persönliche Berufung Auskunft. Die Organisator*innen werden sich weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass diese berufenen und bestens qualifizierten Frauen zu Diakoninnen geweiht werden können.

Für Interviewanfragen stehen die Veranstalter*innen gerne zur Verfügung. 
Stellvertretend für die beteiligten Organisationen:
kfd-Bundesverband
Barbara Stöckmann (Pressereferentin)
T 0211 44992-25
Mobil: 0170 380 502 2
barbara.stoeckmann@kfd.de