Von allen eingereichten Bewerbungen konnte die kfd-Ortsgruppe Sundern-Stockum (DV Paderborn) mit ihrer Idee zur Mitgliedergewinnung besonders punkten. Für ihr außergewöhnliches Projekt Pippi Langstumpf – "Ich mach mir die kfd, wie sie mir gefällt!" wurde sie daher mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Projektidee entstand in einer ernsten Situation: Die kfd-Ortsgruppe hatte kein Leitungsteam mehr, die Gruppe stand nahezu vor der Auflösung. Da entwickelte das „Vakanzteam“ zusammen mit einer ehrenamtlichen Meinungsforscherin eine Idee: Innerhalb von drei Wochen erhielten alle volljährigen Frauen im Ort Postkarten mit dem Motiv von Pippi Langstrumpf, aber mit unbekanntem Absender. Erst mit der dritten Einladung zu einer Zukunftswerkstatt gab sich die kfd als Verfasserin der Postkarten zu erkennen. 75 Frauen kamen und erarbeiteten eine Struktur mit neuem Leitungsteam und neue Verbandsinhalte. Das Ziel wurde erreicht, die kfd-Ortsgruppe Sundern-Stockum wurde nicht aufgelöst. Im Gegenteil, viele neue Projekte zeigen nun: „Wir können mehr als nur Kuchen backen“.
Mit ihrem Projekt „ökumenischer Quellenweg“ konnte sich die kfd und die Frauengruppen der Seelsorgeeinheit des Dekanats Tauberbischofsheim über den zweiten Platz freuen. Vor vier Jahren trafen sich zwei Frauen, um gemeinsam zu wandern. Auf ihren Wegen mit bewegenden Begegnungen und Gesprächen reifte die Überlegung, für die Heimatregion verbindende Pfade zu finden. Die Idee für den Quellenweg war entstanden. Der Quellenweg ist nun ein „verbindender Begegnungsweg“, auf welchem Menschen sich aktiv treffen, miteinander pilgern, laufen, wandern – auch mit Stationen, die zum Innehalten einladen, vor allem durch die Impulse auf den errichteten Stelen. 15 Dörfer bieten bereits entsprechende Wegstationen des Quellenwegs. Auf der begleitenden Website www.quellenweg.info werden die Ortschaften und deren Wegstationen ausführlich dargestellt. Durch das Quellenweg-Projekt haben die kfd und die Frauengruppen der Seelsorgeeinheit nicht nur einen Begegnungsweg geschaffen, sondern sie tragen dadurch aktiv zur Förderung von Gemeinschaft und Zusammenhalt bei.
Der dritte Platz des Mutmachpreises ging an den kfd-Diözesanverband Freiburg mit dem Projekt „Weil Gott es so will?! Frauen erzählen ihre Berufungsgeschichte zur Geistlichen Leitung in der kfd“. Der Hintergrund ist, dass es nicht in jeder kfd-Gruppe eine Geistliche Leiterin gibt, und so eine Lösung gesucht wurde, andere Frauen dafür zu motivieren. Angelehnt an das Buch von Sr. Philippa Rath „Weil Gott es so will?! – Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin“ haben die kfd-Frauen Geistliche Leiterinnen nach ihrer „Berufung“ gefragt. Die Geschichten wurden zusammengetragen und erscheinen nun als Broschüre. Diese soll als ein weiterer Beitrag zur Debatte um Frauen in Ämtern in der römisch-katholischen Kirche dienen.
Ansprechpartnerin:
Kerstin Zech
Geschäftsführerin der Mariann Dirks Stiftung
T 0211 44992-24
kerstin.zech@kfd.de
Hintergrund:
Im Jahr 2004 wurde die Marianne Dirks Stiftung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) gegründet. Seit 20 Jahren macht sie sich als Anwältin für die Anliegen und Ansprüche von Frauen stark. Marianne Dirks selbst war die erste Präsidentin der kfd.
Die Stiftung verleiht alle zwei Jahre den Mutmach-Preis. In diesem Jahr sind diejenigen ausgezeichnet worden, deren Handeln sich mit Offenheit, Toleranz und dem Mut zur Veränderung beschreiben lässt. Im Vordergrund stand die Bereitschaft, sich auf neue Situationen mit dem Ziel „voneinander lernen" einzulassen
Barbara Stöckmann