Gebetsanliegen für Frauen: kfd vermisst Selbstkritik

Düsseldorf, 4. April 2024. Papst Franziskus widmet sein Gebetsanliegen für April den Frauen und erläutert dieses in einem Video. Das begrüßt die kfd. Aber grundlegende Forderungen des Papstes, wie Gleichberechtigung, Respekt und Menschenwürde, werden in der katholischen Kirche nach wie vor nicht umgesetzt.

  • Die stv. kid-bundesvorsitzende Prof.`in Agnes Wuckelt
    Die stv. kfd-Bundesvorsitzende Prof.`Agnes Wuckelt vermisst in dem Video des Papstes Selbstkritik. © kfd/Kay Herschelmann
  • Mit Nachdruck fordert die kfd die volle Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche und den Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche. Das hat die kfd-Bundesversammlung am 21. Juni 2019 einstimmig beschlossen.

„Das Gebetsanliegen des Papstes ist gut gemeint, aber für jede römisch-katholische Frau eine Farce“, meint Prof.`in Agnes Wuckelt, stv. kfd-Bundesvorsitzende. „Das Video dazu zeigt sehr richtig, was in der Welt falsch läuft. Aber es fehlt dem ‚Absender‘ der Botschaft der entscheidende Faktor: die Selbstreflexion der Kirche.“ 
Sätze im Film wie „Nehmen wir den Frauen nicht ihre Stimme“ oder „Wir wollen sie in ihrer Würde und ihren Grundrechten respektieren“ werden in der römisch-katholischen Kirche selbst nicht gelebt. „Ich kann nicht von anderen etwas fordern, was ich selbst nicht erfülle und erkennbar nicht erfüllen will. Denn einen Weg zur Gleichberechtigung und Zugang zu allen Diensten und Ämtern von Frauen in der Kirche zeigt der Papst nicht auf.“ 

Die kfd empfiehlt Papst Franziskus deshalb das Gebetsanliegen zu erweitern: Die Kirche soll Frauen eine gleichberechtigte Stimme durch die Weltsynode und andere synodale Gremien geben. Dann ist das Gebetsanliegen für den Monat April mit dem Absender „Kirche“ wegweisend.