Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischöfe: Statement von kfd-Bundesgeschäftsführerin Brigitte Vielhaus
Düsseldorf/Dresden, 27. Februar 2023. "Die vierte Synodalversammlung im Herbst vergangenen Jahres hat gezeigt, wie tief die Gräben noch zwischen reformwilligen und konservativen Bischöfen sind. Das muss ein Ende haben! Es wird Zeit, dass sich die Bischöfe einig werden und mit einer Stimme sprechen. Denn damit unsere Kirche weiterhin Bestand hat, zählen jetzt Entscheidungen und konkrete Taten. Kirche muss sich weiterentwickeln, um relevant im Leben der Menschen zu sein. Uneinigkeit führt zum Stillstand. Wenn die Bischöfe sich nicht einig werden können, dann braucht es Bistümer, die mutig voran gehen und mögliche Reformen zeitnah umsetzen.
Vor allem nach dem Beschluss des Grundtextes zu „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ bei der letzten Synodalversammlung erwarten wir, dass sich die Bischöfe in der Vollversammlung über die nächsten Schritte verständigen und ein eindeutiges Votum nach Rom geben. Die Äußerung von Bischof Kohlgraf, dass es für die Möglichkeit der Weihe von Frauen in der Bibel Belege gebe, lässt uns das hoffen. Die theologische Forschung bestätigt das bereits seit längerem.
Wir erwarten ebenfalls konkrete Ergebnisse dazu, wie mit straffälligen Priestern zukünftig umgegangen wird und Missbrauchsfälle verhindert werden. Die Ergebnisse der Missbrauchsstudien, wie zuletzt im Bistum Essen, sollten den Handlungsdruck auf die Bischöfe erhöht haben.
Wir brauchen eine Kirche, …
- in der sich Menschen zuhause fühlen,
- die Antworten auf die Fragen der Menschen gibt,
- die ein guter, angstfreier und beispielhafter Ort für Gerechtigkeit, Frieden und gelebten Glaubens ist.
Dabei spielen das Geschlecht, die Herkunft oder die sexuelle Orientierung keine Rolle. Die Zeit drängt. Nach der 5. Synodalversammlung braucht es deutliche Zeichen, dass der Synodale Weg ein wegweisender war und ist."