Perdonalgespräche führen
Kontakt auf Augenhöhe
Es steht mindestens einmal pro Jahr an: das Mitarbeiter*innengespräch. Für Führungskräfte ist es sinnvoll, sich gründlich darauf vorzubereiten, denn das Personalgespräch kann ein gutes Instrument sein, um die Zusammenarbeit zu stärken. Unser Leitfaden hilft Ihnen bei der Planung.
Die Basis für eine gute Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter*innen und der Leitung ist eine offene, ehrliche und respektvolle Kommunikation miteinander. Deshalb sollte mit allen Mitarbeiter*innen mindestens einmal jährlich ein Personalgespräch geführt werden. Bei Bedarf von Seiten der Leitung oder der Belegschaft können Mitarbeitergespräche auch in kürzeren Abständen stattfinden.
Das Gespräch trägt dazu bei, eine positive Entwicklung der Angestellten und die Beziehung zwischen Mitarbeiter*innen und Führungskraft zu fördern. Außerdem können damit Tendenzen zu Fehlentwicklungen auf beiden Seiten frühzeitig erkannt und in einem geschützten Rahmen angesprochen werden.
Das Gespräch sollte so vorbereitet sein, dass eine angenehme Atmosphäre herrscht. Im Normalfall findet es nur zwischen Mitarbeiter*in und direktem Vorgesetzten statt, etwa um Vertraulichkeit zu gewährleisten. Damit unterscheidet sich das Mitarbeiter- vom Konfliktgespräch, bei dem weitere Personen anwesend sein können.
Worauf es ankommt:
- Mitarbeiter*innen sollten ausreichend Zeit haben (mindestens sieben Tage), um sich auf das Gespräch vorzubereiten
- Mitarbeiter*in und Leitung haben zur Vorbereitung einen Fragenkatalog
- Der Termin sollte so gewählt werden, dass kein Zeitdruck herrscht
- Die Führungskraft sorgt für eine angenehme Atmosphäre (möglichst nicht am Schreibtisch)
Inhalte des Mitarbeitergesprächs können folgende Themen sein:
- Anlass des Gesprächs
- Arbeitsaufgaben
- Arbeitsumfeld
- Zusammenarbeit und Führung
- Förderungs- und Entwicklungsperspektiven
Es empfiehlt sich, dass die Führungskraft das Gespräch gut vorbereitet, etwa anhand von ausgewählten Leitfragen.
Ziel ist es, den Angestellten positiv formuliertes, wertschätzendes Feedback zur Arbeitsweise, zum Fachwissen und zur Rolle im Team zu geben.
Kritischen und sensiblen Themen sollte ein positives Thema oder Feedback vorangestellt werden. Die alltägliche Kommunikation ist nicht Gegenstand des Personalgesprächs, vielmehr werden kleinere Themen besser im Arbeitsalltag besprochen.
Die Ergebnisse des Gesprächs werden in einem Protokoll dokumentiert, das Leitung und Mitarbeiter*in unterschreiben. Die Gesprächsprotokolle werden vertraulich behandelt und bei Ausscheiden der Kraft aus dem Unternehmen vernichtet.
- 1. Arbeitsaufgaben
- Was sind Ihre überwiegenden Tätigkeiten in den Haushalten?
- Womit kommen Sie gut zurecht/welche Aufgaben liegen Ihnen? Was empfinden Sie als Herausforderung?
- Welche Rahmenbedingungen waren für Sie hilfreich, welche hinderlich?
- In welchen Tätigkeitsbereichen möchten Sie, wenn möglich, in Zukunft stärker eingesetzt werden?
- 2. Arbeitsumfeld
- Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen, Ehrenamtlichen, Projektpartner*innen?
- Wie geht es Ihnen mit den Kund*innen?
- Wie erleben Sie den Umgang mit Konflikten?
- Wie hilfreich sind die Arbeitsmittel, über die Sie verfügen?
- Was erleben Sie positiv und unterstützend?
- Welche Veränderungen wünschen Sie sich in Ihrem Arbeitsumfeld?
- 3. Zusammenarbeit und Führung
- Wie erleben Sie mein/unser Führungs- und Entscheidungsverhalten Ihnen gegenüber?
- Wie nehmen Sie Informationsweitergabe, Delegation von Aufgaben, Organisation und Koordination sowie Einbeziehung in Entscheidungsprozesse wahr?
- Wie erleben Sie Anerkennung, Verstärkung oder Kritik durch mich/uns?
- Welche Wünsche haben Sie an mich/uns für die Zusammenarbeit?
- Was kann beibehalten werden, was soll verändert werden?
- 4. Förderungs- und Entwicklungsperspektiven
- Wo wünschen Sie sich mehr Unterstützung?
- Wie erleben Sie Ihre Arbeitsbelastung?
- Wie gelingt Ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie/besonderer Lebenssituation?
- Welche Schulungen/Fortbildungen können Ihnen helfen, Ihre Aufgaben noch besser zu erfüllen?
- Welche Ihrer Fähigkeiten möchten Sie weiter ausbauen?
- Welche persönliche Entwicklungsmöglichkeit sehen Sie an dem jetzigen Arbeitsplatz?
- Welche Wünsche haben Sie zu Ihrer weiteren Perspektive?
- Was können Sie selbst dafür tun, was benötigen Sie von mir/uns?
- 5. Fazit
- Wie hilfreich war das Gespräch für Sie?
- Haben Sie weiteren Gesprächsbedarf?
Autorinnen: Iris Schmidt und Lydia Wolf, Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KOHW) im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten