Die kfd fordert: Gleiche Zeit

Bundestagswahl 2025

Gleichstellung ist kein Selbstläufer, sondern wird von allen gestaltet. Macht, Zeit und Geld müssen endlich fair verteilt werden. Die kfd fordert alle Politikerinnen und Politiker dazu auf, die geschlechtergerechte Verteilung von Zeit zu fördern.

Unsere Forderungen: Bezahlte Freistellung des zweiten Elternteils bei Geburt eines Kindes (Familienstartzeit) und die hälftige Aufteilung der Elternzeit mit einer höheren Lohnersatzleistung

Der Grundstein für die langfristige Verteilung von Sorgearbeit wird zu Beginn der Elternschaft gelegt. Im Durchschnitt verbringen Frauen 80 Minuten pro Tag mehr mit unbezahlter Sorgearbeit als Männer. Das sind etwas über neun Stunden in der Woche oder mehr als ein Arbeitstag. Eine andere Aufteilung der Elternzeit würde eine gleichberechtigte Beteiligung beider Elternteile an der Erziehung und Sorge für die eigenen Kinder ermöglichen und der ungleichen Verteilung der Sorgearbeit zulasten von Frauen entgegenwirken.

In anderen Ländern gelten folgende Regelungen:

  • In Schweden haben Eltern Anspruch auf insgesamt 480 Tage bezahlte Elternzeit, von denen 90 Tage pro Elternteil nicht übertragbar sind.

  • In Spanien stehen Vätern seit 2021 16 Wochen Elternzeit zu, die nicht übertragbar sind.

  • Slowenien hat eines der höchsten Budgets für die Kinderbetreuung in Europa und ermöglicht beiden Elternteilen, längere Arbeitszeiten mit Familie zu vereinbaren.

  • Schweden und Frankreich haben die beste flächendeckende staatlich geförderte Kinderbetreuung in der EU.

Unsere Forderung: Die Einführung einer Pflegezeit mit Freistellungsmöglichkeiten und Lohnersatzleistungen für pflegende Angehörige

Es muss Frauen und Männern möglich sein, sich um nahestehende pflegebedürftige Personen zu kümmern, ohne die eigene Existenzsicherung aufs Spiel zu setzen. Wir fordern zusammengeführte, vereinfachte und verlängerte (Teil-)Freistellungsregelungen mit Entgeltersatzleistung für die Übernahme informeller Pflege von An- und Zugehörigen. Auch Pflegearbeit muss stärker zwischen den Geschlechtern umverteilt werden. Notwendig ist die sozial gerechte Ausgestaltung, damit Menschen mit kleinen Einkommen aufgrund der Übernahme von Pflege nicht in Armut rutschen.