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Statement der kfd zum Beitragssatz und Mitgliederverlust

Düsseldorf, 15. Januar 2024. Seit einer Woche wird in den Medien über den Verlust an Mitgliedern bei der kfd berichtet, bereits längere Zeit über die Erhöhung des Beitragssatzes. Der kfd-Bundesvorstand nimmt Stellung.

Der geschäftsführende kfd-Bundesvorstand
Der geschäftsführende Bundesvorstand der kfd: (v.l.n.r.:) Monika von Palubicki, Mechthild Heil, Prof'in Agnes Wuckelt © kfd/Kay Herschelmann

„Wir konnten in letzter Zeit viel über uns als kfd lesen, was uns sehr irritiert hat. Die Erhöhung des Beitragssatzes auf Bundesebene mit unterschiedlichen Zahlen dominiert die Berichterstattung. Der Mitgliederrückgang wird häufig allein mit der Beitragsanpassung in Verbindung gebracht. Als Bundesvorstand der kfd möchten wir aufklären, damit falsche Aussagen in den Medien nicht weiter unsere Mitglieder, aber auch die Öffentlichkeit verunsichern.

Zunächst einmal ist die kfd ein Ort, an dem Frauen Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft und Spiritualität erleben. Unsere Mitglieder stehen ein für Gleichberechtigung von Frauen in Kirche und Gesellschaft, für Vielfalt der Geschlechter und für eine Kirche, in der Nächstenliebe konkret wird. Offenheit, Toleranz und Respekt sind bei uns gelebte Realität.

Für das Erreichen der verbandlichen Ziele und für eine deutliche Präsenz der kfd in Kirche und Gesellschaft bedarf es finanzieller Mittel. Diese setzen sich aus den Einzelbeiträgen für den Bundesverband, den Diözesanverbänden/Landesverband und die Ortsgruppen zusammen. Jeder Einzelbeitrag wird von den entsprechenden Gruppierungen festgelegt und von Zeit zu Zeit angepasst. Er ist daher überall unterschiedlich. Nur der Einzelbeitrag für den Bundesverband ist in ganz Deutschland einheitlich. Dieser ist nach 14 Jahren zum 1. Januar 2024 um 10 Euro im Jahr auf 22 Euro erhöht worden. Das bedeutet also, dass der Mitgliedsbeitrag insgesamt beispielsweise in Berlin ein anderer ist als in Köln. Daher ist es falsch, wenn nur eine Zahl als Mitgliedsbeitrag für die gesamte kfd genannt wird.

Etliche Mitglieder sind nicht bereit, mehr Beitrag zu bezahlen und treten deshalb aus der kfd aus. Frauen treten aber auch aus aufgrund von Enttäuschung und Frust im Hinblick auf die aktuelle Situation der katholischen Kirche. Die Veröffentlichung der Missbrauchsstudie im Herbst 2018 war für viele kfd-Mitglieder ein Schock. Auch die nach wie vor nicht vorhandene Gleichberechtigung der Frauen in der katholischen Kirche ist für Frauen nicht mehr auszuhalten. Der Vertrauensverlust in die Institution ist riesengroß. Darunter leiden wir und etliche andere katholischen Verbände. Das ist für uns ein entscheidender Grund, weshalb wir viele Mitglieder verloren haben. Natürlich haben wir auch Mitglieder aus Altersgründen verloren. Daher müssen wir leider sagen, dass wir aktuell rund 265.000 Mitglieder haben. Wir sind damit weiterhin der größte katholische Frauenverband Deutschlands.

Trotz eines Verlusts von ca. 90.000 Mitgliedern in den vergangenen drei Jahren treten wir weiter für unsere Ziele ein und damit für jede Frau. Wir bieten die Gemeinschaft, die die Amtskirche vielen Frauen nicht gibt. Sie erfahren in ihren Ortsgruppen Gemeinde, ein offenes Ohr für ihre Sorgen ebenso wie ein gemeinsames Lachen. Sie können in der kfd ihr Christsein wirklich leben. Uns haben in letzter Zeit nicht nur Kündigungen der Mitgliedschaft erreicht, sondern auch Interesse an einer Mitgliedschaft, oft von Frauen, die nicht mehr in der Kirche sind. Deutlich möchten wir sagen: Unsere Türen stehen für jede Frau offen, die unser Leitbild und die christlichen Werte mitträgt und lebt.“