Statement der kfd zu Äußerungen des Papstes zu kinderlosen Paaren
Düsseldorf, 11. Januar 2022. Die jüngsten Äußerungen des Papstes zu kinderlosen Paaren haben bei den Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. für erheblichen Unmut gesorgt. Die Vorsitzende der kfd, Mechthild Heil, erklärte: „Wir setzen uns seit Jahrzehnten dafür ein, dass alle Menschen, egal welchen Geschlechts und mit welchem Lebensentwurf, die gleiche Würde haben. Frauen, gleichgeschlechtliche Paare und diverse Menschen werden in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten diskriminiert. Und nun werden aktuell einmal mehr auch Kinderlose diskreditiert. Dies zerstört das Vertrauen vieler Katholik*innen. Die besorgniserregenden Kirchenaustritte haben in diesem massiven Vertrauensverlust ihre Ursache.“
Düsseldorf, 11. Januar 2022. Die jüngsten Äußerungen des Papstes zu kinderlosen Paaren haben bei den Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. für erheblichen Unmut gesorgt. Die Vorsitzende der kfd, Mechthild Heil, erklärte: „Wir setzen uns seit Jahrzehnten dafür ein, dass alle Menschen, egal welchen Geschlechts und mit welchem Lebensentwurf, die gleiche Würde haben. Frauen, gleichgeschlechtliche Paare und diverse Menschen werden in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten diskriminiert. Und nun werden aktuell einmal mehr auch Kinderlose diskreditiert. Dies zerstört das Vertrauen vieler Katholik*innen. Die besorgniserregenden Kirchenaustritte haben in diesem massiven Vertrauensverlust ihre Ursache.“
Heil zeigte sich ernüchtert und enttäuscht vor allem, weil derartige Aussagen auch die wichtige ehrenamtliche Arbeit an der Basis zunichte machen können. „Ich frage mich, wie nahe ist die Kirche am Leben von uns Frauen? Mit welchen Argumenten können wir Menschen zum Bleiben oder Eintreten bewegen? Wir bauen auf die starke Gemeinschaft unserer kfd-Frauen – ohne sie wäre es unmöglich.“
Papst Franziskus hatte in der vergangenen Woche mit seinen Äußerungen bei einer Generalaudienz Paare ohne Kinderwunsch kritisiert. „Das ist wirklich schwer nachzuvollziehen“, so Heil weiter. „Liebe ist nach meiner christlichen Vorstellung nicht auf einen erfüllten Kinderwunsch beschränkt – und schon gar nicht hat die Kirche zu diktieren, in welcher Gemeinschaft und wie jemand zu leben hat.“
Die Frauengemeinschaft kennt das schwierige Diskussionsfeld von Mutterschaft und Kinderlosigkeit. „Wir haben zuletzt unsere Verbandszeitschrift „Frau und Mutter“ auch deshalb in „Junia“ umbenannt, weil sich kinderlose Frauen zu Recht immer deutlicher beschwerten, dass sie nicht mit gemeint waren.“ Die ungewollt Kinderlosen litten genauso wie die bewusst Kinderlosen oft seelisch schwer unter dieser Last nicht genug zu sein. Heil wird noch deutlicher: „Es gibt nur diese eine Losung: In unserer Frauengemeinschaft ist für alle Platz! Das sollte auch der Maßstab für die Institution Kirche sein.“ Und sie erwartet von den Verantwortlichen der katholischen Kirche in Deutschland eine unzweifelhafte und eindeutige Positionierung gegen Diskriminierungen aller Art. „Das nächste Treffen des Synodalen Weges steht bevor. Die Kirche muss ehrlich glaubhaft machen, dass sie die Vielfalt von Lebensläufen anerkennt. Das verloren gegangene Vertrauen ist nur so zurückzugewinnen. Und das wird – da reichen wenige Blicke in die analogen und digitalen Medien – schwer genug!“
Mechthild Heil steht für Interview-Anfragen gerne zur Verfügung.