kfd-Statement: Die Zeit des Schweigens ist vorbei!

Düsseldorf, 3. März 2023. Die letzte Synodalversammlung vom 9. bis 11. März 2023 wird spannend, da sind sich die vier Synodalinnen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. einig. Prof'in Dr. Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der kfd, Vorstandsfrau Lucia Lagoda und die Geistliche Leiterin Ulrike Göken-Huismann sowie Bundesgeschäftsführerin Brigitte Vielhaus werden nächste Woche wieder den Reformprozess in der katholischen Kirche mit prägen. Mit der bundesweiten Aktion „gleich + berechtigt“ setzt die kfd zudem ein deutliches Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche.

Die vier Synodalen (v.l.n.r.): Brigitte Vielhaus, Lucia Lagoda, Prof’in Agnes Wuckelt und Ulrike Göken-Huismann. Foto: kfd

Statement der vier Synodalen der kfd:

“Wir haben uns gut auf die fünfte und letzte Synodalversammlung vorbereitet und blicken mit Spannung und Hoffnung auf die kommende Woche. Wir werden unter anderem die Einrichtung des Synodalen Ausschusses, der den Synodalen Rat vorbereitet und damit die Reformbemühungen in Deutschland sicherstellt, unterstützen und uns einbringen. Wir sind zuversichtlich, dass die Mehrheit der deutschen Bischöfe diesen Weg mitgehen wird.

Die Zeiten des Schweigens und des stillen Gehorsams gegenüber Rom sind vorbei. Der Synodale Weg hat bereits jetzt gezeigt, dass ein intensiver Austausch zwischen Lai*innen und Bischöfen notwendig und möglich ist. Wir möchten in einer Kirche leben und arbeiten, die für ALLE Menschen da ist. Das bedeutet: für Menschen gleich welchen Geschlechts, welcher Herkunft und welcher Sexualität. Die Aussage des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, während der Vollversammlung der deutschen Bischöfe, Synodalität in der Kirche sei mehr eine Frage des Geistes und des Stils als der Strukturen, tragen wir nicht mit. Aufgrund der traditionellen männerbündischen Strukturen konnte und kann Missbrauch entstehen und in weiten Teilen ohne Strafe verübt werden. Damit muss Schluss sein!

Damit die katholische Kirche auch in Deutschland eine Zukunft hat, braucht es mutige Schritte der Veränderung, wie zum Beispiel die freie Entscheidung für ein Zölibat, die Anerkennung aller Geschlechter, die konsequente Gleichberechtigung von Frauen und damit die Zulassung zu allen Ämtern. Dafür werden wir uns in der letzten Synodalversammlung einsetzen. Auch wenn die ersten Reformunwilligen den gemeinsamen Synodalen Weg verlassen haben: Wir bleiben dabei und werden uns für die Umsetzung der erarbeiteten Texte stark machen und deutliche Zeichen setzen.

Ein solches Zeichen dazu setzen wir am 9. März 2023 durch unsere Aktion „gleich + berechtigt“ vor der Synodalversammlung und um 15:30 Uhr im Gottesdienst im Frankfurter Dom. Wir Frauen nehmen wortwörtlich unseren Platz in der Kirche ein – und diesen lassen wir uns nicht mehr streitig machen.“

Die vier Synodalen aus der kfd stehen gerne für Interviews zur Verfügung.
Bei Interesse wenden Sie sich an:
Barbara Stöckmann
Tel: 0211 4499225
barbara.stoeckmann@kfd.de